Das Urteil Nr. 25191 von 2023 des Obersten Kassationsgerichtshofs bietet eine wichtige Reflexion über die Haftung des Arbeitgebers in Bezug auf Berufskrankheiten und die Entschädigung des Differenzschadens. In diesem Artikel analysieren wir die Höhepunkte dieser Entscheidung und beleuchten die Auswirkungen für Arbeitnehmer und Unternehmen.
Der Fall betrifft einen Arbeitnehmer, A.A., der sich aufgrund einer beruflichen Erkrankung, die aus seiner Tätigkeit als Fahrer resultierte, einer Operation unterziehen musste. Das Berufungsgericht von Messina erkannte A.A. das Recht auf Entschädigung des Differenzschadens zu und stellte einen Kausalzusammenhang zwischen seiner Tätigkeit und der Krankheit fest. Die Angelegenheit gelangte nach der Berufung der Omissis Spa, des Arbeitgebers, der das Urteil bestritt, vor den Kassationsgerichtshof.
Die Haftung des Arbeitgebers kommt zu der rein entschädigungspflichtigen Haftung des INAIL hinzu, da die Grundlage, die Bereiche und die Funktionen der beiden für die Wiedergutmachung von Krankheiten und Arbeitsunfällen zuständigen Bereiche unterschiedlich sind.
Die Berufung der Omissis Spa warf mehrere Fragen auf, darunter:
Das Gericht stellte klar, dass die Haftung des Arbeitgebers auch bei Entschädigungszahlungen durch das INAIL nicht ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus bekräftigte es, dass der Nachweis eines Kausalzusammenhangs unerlässlich ist, der im vorliegenden Fall festgestellt wurde.
Ein entscheidender Aspekt des Urteils betrifft die Anerkennung des immateriellen Schadens. Der Berufungskläger bestritt die fehlende Anerkennung des durch die Krankheit erlittenen immateriellen Schadens. Das Gericht hob hervor, dass der immaterielle Schaden, verstanden als psychisches Leid und Beeinträchtigung der persönlichen Würde, im Rahmen der Gesamtschadensentschädigung berücksichtigt und bewertet werden muss.
Nach ständiger Rechtsprechung muss das Gericht alle negativen Folgen des schädigenden Ereignisses sowohl auf biologischer als auch auf relationaler Ebene berücksichtigen, um so einen vollständigen Schutz des betroffenen Arbeitnehmers zu gewährleisten.
Das Urteil des Obersten Kassationsgerichtshofs Nr. 25191 von 2023 stellt einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Rechte der Arbeitnehmer dar und unterstreicht die Verantwortung des Arbeitgebers im Falle einer Berufskrankheit. Es hebt die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes bei der Schadensentschädigung hervor, der nicht nur den finanziellen Aspekt, sondern auch den immateriellen Schaden und die Würde des Arbeitnehmers berücksichtigt. Diese Entscheidung fordert Unternehmen auf, die Arbeitsbedingungen und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter sorgfältig zu überdenken, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten.