Der jüngste Beschluss Nr. 11661 vom 30. April 2024, erlassen vom Obersten Kassationsgerichtshof, bietet bedeutende Einblicke in die Dynamik der Anfechtung von Vollstreckungsbescheiden, insbesondere im Hinblick auf Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung. In diesem Artikel analysieren wir die Kernpunkte des Urteils und heben die Bedeutung der Zustellung des Feststellungsprotokolls und der passiven Prozessführungsbefugnis der beteiligten Parteien hervor.
Der vorliegende Fall betrifft D. (D'ALESIO GABRIELE MARIA) gegen die Generalstaatsanwaltschaft im Zusammenhang mit einem Vollstreckungsbescheid zur Zahlung einer Verwaltungsstrafe wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung. D. hat den Bescheid angefochten und die Frage der Nichtzustellung des Feststellungsprotokolls über den Verstoß aufgeworfen.
Vollstreckungsbescheid wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung – Anfechtung – Bestreiten der Nichtzustellung des Feststellungsprotokolls über den Verstoß – Passive Prozessführungsbefugnis – Aussteller und Vollstreckungsbeamter – Notwendige Streitgenossenschaft – Bestehen – Begründung. Im Verfahren zur Anfechtung eines Vollstreckungsbescheids über die Zahlung einer Verwaltungsstrafe wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung, wenn der Adressat des Bescheids die Nichtzustellung des Feststellungsprotokolls über den Verstoß geltend macht, obliegt die passive Prozessführungsbefugnis nicht nur der ausstellenden Behörde als Inhaberin des bestrittenen materiellen Anspruchs, sondern auch, als notwendiger Streitgenosse, dem Vollstreckungsbeamten, der den angefochtenen Akt erlassen hat und daher ein Interesse am Widerstand hat, aufgrund der Auswirkungen, die eine mögliche Aufhebungsverfügung des Bescheids auf das Vollstreckungsverhältnis haben kann.
Dieser Leitsatz hebt zwei grundlegende Aspekte hervor: die passive Prozessführungsbefugnis und die Rolle des Vollstreckungsbeamten. Es ist entscheidend zu verstehen, dass im Falle einer Anfechtung der Zustellung nicht nur die ausstellende Behörde, sondern auch der Vollstreckungsbeamte am Verfahren beteiligt sein muss. Dies ist wichtig, da eine Aufhebungsverfügung des Vollstreckungsbescheids das Verhältnis zwischen dem Steuerzahler und dem Vollstreckungsbeamten direkt beeinflusst.
Der Beschluss stützt sich auf Schlüsselgesetze wie das Gesetz vom 24.11.1981 Nr. 689, das Verwaltungsstrafen regelt, und die Zivilprozessordnung. Insbesondere legt Artikel 102 der Zivilprozessordnung die Kriterien für die passive Prozessführungsbefugnis und die Notwendigkeit der notwendigen Streitgenossenschaft fest und klärt, dass beide Parteien ein Interesse an der Teilnahme am Verfahren haben.
Das Urteil knüpft an frühere Leitsätze an, wie z. B. Nr. 15900 von 2017, die die Position des Gerichts hinsichtlich der Notwendigkeit der Gewährleistung des Verteidigungsrechts und der ordnungsgemäßen Zustellung von Akten bestätigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beschluss Nr. 11661 von 2024 eine wichtige Bestätigung der Rechtsprechung zur Anfechtung von Vollstreckungsbescheiden darstellt. Die Klarheit über die passive Prozessführungsbefugnis und die Bedeutung der Zustellung des Feststellungsprotokolls sind entscheidende Elemente für den Schutz der Rechte der Steuerzahler. Es ist unerlässlich, dass diejenigen, die mit einem Vollstreckungsbescheid konfrontiert sind, ihre Rechte und die Möglichkeiten zur angemessenen Verteidigung kennen und gegebenenfalls rechtlichen Beistand in Anspruch nehmen.