Die jüngste Anordnung Nr. 8713 vom 2. April 2024 des Obersten Kassationsgerichtshofs bietet eine wichtige Reflexion über die Einwendbarkeit der Nichterfüllung bei vertraglichen Verpflichtungen. Insbesondere konzentriert sich das Urteil auf die Anwendung der Solve-et-Repete-Klausel, die in Artikel 1462 des italienischen Zivilgesetzbuches vorgesehen ist. Dieser Artikel bietet einen klaren Rahmen für die Behandlung von Vertragsverletzungen und die daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen.
Das Gericht erklärte die Berufung gegen ein Urteil des Berufungsgerichts Mailand für unzulässig, das die Klage auf Feststellung der Rechtswidrigkeit der Rechnungsstellung für die Stromlieferung für unzulässig erklärt hatte. Die Berufungsklägerin, M. R., hatte nicht nachgewiesen, dass sie während des Gerichtsverfahrens die Zahlung geleistet hatte, was ein wesentlicher Punkt für die Annahme ihres Antrags ist. Dieser Aspekt ist relevant, da die Solve-et-Repete-Klausel auf der Idee beruht, dass die Zahlung erfolgen muss, damit etwaige Nichterfüllungen geprüft werden können.
DER EINWENDBARKEIT DER NICHTERFÜLLUNG Solve-et-Repete-Klausel - Wirkungen - Nach dem Prozess eingetretene Erfüllung - Vorherige Erfüllung - Prozessuale Voraussetzung - Ausschluss - Sachverhalt. Die Solve-et-Repete-Klausel, die in Art. 1462 c.c. vorgesehen ist, hat, da sie einen grundlegend materiell-rechtlichen Inhalt hat, ihre Funktion auch dann erfüllt, wenn die Erfüllung im Laufe des Verfahrens und aufgrund einer nicht endgültigen gerichtlichen Entscheidung erfolgt. Folglich kann die vorherige Erfüllung nicht als prozessuale Voraussetzung qualifiziert werden, und die potenziell von der Klausel betroffenen Einwendungen oder Widerklagen können geprüft werden, wenn, wenn auch im Laufe des Verfahrens, die Befriedigung des Rechts erfolgt ist. (In diesem Fall erklärte der Oberste Kassationsgerichtshof die Berufung gegen das Urteil für unzulässig, das die Klage auf Feststellung der Rechtswidrigkeit der Rechnungsstellung und der Forderung nach Zahlung des Entgelts für die Stromlieferung für unzulässig erklärt hatte, da die Berufungsklägerin nicht dargelegt und bewiesen hatte, dass sie im Laufe des Verfahrens zur Zahlung übergegangen war).
Die Solve-et-Repete-Klausel ist in Verträgen von entscheidender Bedeutung, da sie besagt, dass zur Anfechtung einer Zahlungsaufforderung die Erfüllung nachgewiesen werden muss. Dieser Grundsatz erweist sich auch in gerichtlichen Kontexten als grundlegend, in denen der Nachweis der Erfüllung eine wesentliche Voraussetzung für die Gültigkeit der erhobenen Einwendungen ist. Die wichtigsten Auswirkungen dieser Klausel sind:
Dieses Urteil klärt somit, dass die Erfüllung auch während des Prozesses erfolgen kann, ohne dass dies die Möglichkeit der Prüfung von Anträgen im Zusammenhang mit der Nichterfüllung verhindert.
Das Urteil Nr. 8713 von 2024 des Obersten Kassationsgerichtshofs stellt einen wichtigen Meilenstein im Verständnis von Vertragsdynamiken und Problemen im Zusammenhang mit der Nichterfüllung dar. Die Bestätigung der Gültigkeit der Solve-et-Repete-Klausel unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung vertraglicher Verpflichtungen und die Notwendigkeit, die Erfüllung nachzuweisen, um etwaige Forderungen anfechten zu können. Für Fachleute und Unternehmen bietet dieses Urteil bedeutende Denkanstöße für die Bewältigung von Vertragsstreitigkeiten und hebt die Bedeutung einer korrekten Dokumentation und einer gut strukturierten Verteidigungsstrategie hervor.