Das kürzlich ergangene Urteil Nr. 38270 vom 9. Juli 2024 des Berufungsgerichts L'Aquila liefert bedeutende Einblicke in das Thema der Verteidigerverhinderung im Rahmen eines Berufungsverfahrens. Die zentrale Frage betrifft die Zulässigkeit des Antrags auf Vertagung der Verhandlung auf eine schriftliche Verhandlung ohne mündliche Verhandlung, wenn kein rechtzeitiger Antrag auf mündliche Verhandlung gestellt wurde. In diesem Artikel untersuchen wir den Inhalt des Urteils und seine Auswirkungen auf das Strafprozessrecht.
Im vorliegenden Fall lehnte das Gericht den Antrag auf Vertagung der Verhandlung des Verteidigers des Angeklagten, C. D. G., ab und vertrat die Auffassung, dass im Berufungsverfahren, das mit einem schriftlichen Verfahren ohne Beteiligung durchgeführt wird, die Bestimmung des Art. 420-ter der Strafprozessordnung nicht anwendbar sei. Dieser Artikel regelt zwar die Fälle der rechtmäßigen Verhinderung zur Anwesenheit, findet aber keine Anwendung, wenn die persönliche Anwesenheit des Verteidigers nicht vorgesehen ist.
Verteidigerverhinderung – Antrag auf Vertagung der Verhandlung auf schriftliche Verhandlung – Zulässigkeit – Ausschluss – Gründe. Im Berufungsverfahren, das mangels rechtzeitigen Antrags auf mündliche Verhandlung als schriftliches Verfahren ohne Beteiligung durchgeführt wird, findet die Bestimmung des Art. 420-ter der Strafprozessordnung über die rechtmäßige Verhinderung des Verteidigers des Angeklagten zur Anwesenheit keine Anwendung, da seine persönliche Anwesenheit nicht vorgesehen ist.
Diese Ausrichtung des Berufungsgerichts L'Aquila unterstreicht, wie der Grundsatz der Beschleunigung des Strafverfahrens, der in Art. 111 der italienischen Verfassung verankert ist, eine sorgfältige Berücksichtigung der Fristen und der Art und Weise der Einreichung von Vertagungsanträgen erfordert. Die Entscheidung betont die Verantwortung des Verteidigers, rechtzeitig tätig zu werden, um die Möglichkeit einer mündlichen Verhandlung nicht zu vereiteln.
Die italienischen und europäischen Vorschriften schützen zwar das Recht auf Verteidigung, aber es ist unerlässlich, dass die Rechtsanwälte proaktiv bei der Einhaltung der prozessualen Fristen sind. Das Urteil Nr. 38270/2024 verweist auch auf neuere Gesetzesreferenzen, wie das Gesetzesdekret Nr. 137 vom 28.10.2020, das spezifische Bestimmungen zur Durchführung von Anhörungen während des Gesundheitsnotstands eingeführt hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Urteil Nr. 38270/2024 des Berufungsgerichts L'Aquila eine wichtige Orientierungshilfe für Juristen darstellt und die Art und Weise der Bearbeitung von Vertagungsanträgen im Rahmen eines schriftlichen Verfahrens hervorhebt. Es ist von grundlegender Bedeutung, dass die Verteidiger sich der erforderlichen Fristen und Verfahren bewusst sind, um eine wirksame Verteidigung zu gewährleisten und die Rechte der Angeklagten zu wahren. Die Rechtsprechung entwickelt sich ständig weiter und reflektiert die Bedürfnisse eines Rechtssystems, das zunehmend auf die Schnelligkeit und Effizienz von Verfahren achtet.