Wasser, eine lebenswichtige Ressource, ist oft Gegenstand illegaler Entnahmen, die komplexe rechtliche Fragen aufwerfen. Der Oberste Kassationsgerichtshof hat mit dem kürzlich ergangenen Urteil Nr. 19053 vom 24. April 2025 (eingereicht am 21. Mai 2025) eine grundlegende Klarstellung zur Trinkwasserentwendung durch illegale Anschlüsse an das Wassernetz vorgenommen. Diese Entscheidung, unter dem Vorsitz von Dr. R. P. und als Berichterstatterin Dr. I. S., befasst sich mit einem entscheidenden Aspekt für die Anwendung von vorsorglichen Haftmaßnahmen: der Konfiguration des Zustands der frischen Tat. Das Verständnis dieser Entscheidung ist nicht nur für Fachleute, sondern auch für die Bürger von entscheidender Bedeutung, da sie den Schutz eines primären Gutes und die Rechtssicherheit betrifft.
Diebstahl im Sinne des Artikels 624 des Strafgesetzbuches besteht in der Wegnahme einer fremden beweglichen Sache, um sie sich anzueignen und daraus einen Vorteil zu ziehen. Im spezifischen Fall von Wasser, insbesondere von Trinkwasser, das aus dem öffentlichen Wassernetz entnommen wird, weist die Tatbestandsmerkmale Besonderheiten auf. Es handelt sich nicht um eine einmalige Handlung, sondern um ein Verhalten, das sich über die Zeit erstreckt und das, was im Fachjargon als "fortgesetztes Delikt" oder "fraktioniertes Verhalten" bezeichnet wird, konfiguriert. Das bedeutet, dass die illegale Entnahme nicht mit dem bloßen Akt des Anschlusses erschöpft ist, sondern so lange andauert, wie das Wasser illegal entnommen wird. Die nach Artikel 625 c.p. vorgesehenen erschwerenden Umstände, wie die Verwendung betrügerischer Mittel, werden in diesen Fällen aufgrund der heimtückischen Natur des illegalen Anschlusses häufig geltend gemacht.
Der Zustand der frischen Tat ist eine rechtliche Bedingung, die die sofortige Festnahme des Täters eines Delikts ermöglicht, auch ohne richterliche Anordnung, durch die Kriminalpolizei oder in bestimmten Fällen durch jeden Bürger (Artikel 380 und 382 der Strafprozessordnung). Traditionell liegt eine frische Tat vor, wenn eine Person bei der Begehung der Straftat oder unmittelbar danach angetroffen wird oder wenn sie von der Kriminalpolizei oder dem Geschädigten verfolgt wird. Aber wie lässt sich dieser Grundsatz auf ein Delikt anwenden, das seiner Natur nach nicht in einem einzigen Augenblick erschöpft ist, wie der Wasserklau? Das vorliegende Urteil beantwortet genau diese Frage und hebt die Entscheidung des Gerichts von Pisa vom 14. November 2024, die den Angeklagten G. B. betraf, ohne Verweisung auf.
Im Hinblick auf den Diebstahl von Trinkwasser durch illegale Anschlüsse an das Wassernetz, da es sich um ein fortgesetztes Delikt oder ein fraktioniertes Verhalten handelt, dessen Vollendung mit der letzten Entnahme endet, setzt der Zustand der frischen Tat, der die Festnahme ermöglicht, nicht voraus, dass der Dieb bei der Vornahme des illegalen Anschlusses angetroffen wird, sondern es genügt, dass zum Zeitpunkt des Eingreifens der Kriminalpolizei die Wasserentnahme noch im Gange ist.
Diese Maxime ist von grundlegender Bedeutung, da sie einen oft umstrittenen Aspekt bei der Anwendung vorsorglicher Maßnahmen klärt. Der Gerichtshof stellt mit dieser Entscheidung fest, dass es nicht notwendig ist, den Dieb bei der materiellen Handlung der "Manipulation des Zählers" oder der Herstellung des illegalen Anschlusses anzutreffen. Vielmehr genügt es, dass die rechtswidrige Handlung, d. h. die Erfassung und Entnahme von Wasser, zum Zeitpunkt des Eingreifens der Strafverfolgungsbehörden "noch im Gange" ist. Dies bedeutet, dass, auch wenn der Anschluss Tage oder Wochen zuvor hergestellt wurde, das Delikt noch in der Vollendungsphase ist, wenn das Wasser weiterhin illegal entnommen wird. Diese Auslegung erweitert die Möglichkeit, eine Festnahme auf frischer Tat vorzunehmen, und macht die Unterdrückung solcher rechtswidriger Handlungen wirksamer. Die Entscheidung steht im Einklang mit früheren Rechtsprechungen (wie den Urteilen Rv. 246294-01 von 2010 und Rv. 274501-01 von 2018), die sich bereits mit der Natur des fortgesetzten Delikts für ähnliche Tatbestände befasst haben.
Das Urteil Nr. 19053/2025 des Obersten Kassationsgerichtshofs stellt einen bedeutenden Baustein im Panorama des italienischen Strafrechts dar, insbesondere im Hinblick auf Delikte gegen das Vermögen und die Verwaltung wesentlicher Ressourcen. Indem der Oberste Gerichtshof die Natur des Wasserklau durch illegale Anschlüsse als fortgesetztes Delikt bekräftigt und die Grenzen des Zustands der frischen Tat klärt, bietet er eine klare und pragmatische Orientierung. Dies erleichtert nicht nur das Vorgehen der Kriminalpolizei im Kampf gegen illegale Handlungen, sondern stärkt auch den Grundsatz der Legalität und den Schutz primärer Güter wie Trinkwasser, das für die Gemeinschaft unerlässlich ist. Die Entscheidung trägt dazu bei, die Anwendung von Strafvorschriften in einem Bereich, in dem die Komplexität illegaler Handlungen sorgfältige und präzise Interpretationen erfordert, zu erleichtern.