Das jüngste Urteil Nr. 9460 vom 9. April 2024 des Obersten Kassationsgerichts wirft wichtige Überlegungen zur Abtretung eines Geschäftsbereichs und den damit verbundenen zivilrechtlichen Haftungsfragen auf. Die Entscheidung stützt sich auf Grundsätze des italienischen Zivilgesetzbuches, insbesondere auf Artikel 2560, der sich mit der Abtretung von Unternehmen und Versicherungsverpflichtungen befasst.
Das Urteil analysiert das Verhältnis zwischen der Abtretung eines Geschäftsbereichs und der zivilrechtlichen Haftung des Versicherers. Gemäß Artikel 2560 des Zivilgesetzbuches haftet der Zedent gesamtschuldnerisch für Versicherungsverpflichtungen, wenn zum Zeitpunkt der Abtretung eine Schuldposition vorliegt. Dies bedeutet, dass der Versicherte (der abgetretene Dritte) die Prämie bereits gezahlt haben muss und der Versicherungsschutz zum Zeitpunkt des schädigenden Ereignisses aktiv sein muss.
Versicherung für zivilrechtliche Haftung – Abtretung eines Geschäftsbereichs – Art. 2560 ZGB – Anwendbarkeit – Bedingungen – Bestehen der Schuld des Zedenten zum Zeitpunkt der Abtretung – Bezugspunkt – Eintritt des schädigenden Ereignisses – Gründe. Im Bereich der Haftpflichtversicherung findet bei der Abtretung eines Geschäftsbereichs durch den Versicherer, der die Police abgeschlossen hat, Art. 2560 ZGB Anwendung – mit der daraus resultierenden gesamtschuldnerischen Haftung des Zedenten für die Versicherungsverpflichtung –, wenn zum Zeitpunkt der Abtretung eine reine Schuldposition des Zedenten vorliegt, d. h. wenn der Versicherte (der abgetretene Dritte) die Prämie gezahlt hat und die Verpflichtung des Versicherers bereits entstanden ist, weil das schädigende Ereignis, das die Deckung betrifft, eingetreten ist, da die Verpflichtung gemäß Art. 1917 ZGB mit der Entschädigungspflicht des Versicherten gegenüber dem Geschädigten entsteht.
Dieses Urteil macht deutlich, dass für die Fortgeltung von Versicherungsverpflichtungen nach der Abtretung eines Geschäftsbereichs das Bestehen einer Schuld zum Zeitpunkt der Abtretung unerlässlich ist. Wenn der Versicherte die Prämie bereits gezahlt hat und das schädigende Ereignis eingetreten ist, ist der Versicherer verpflichtet, einzutreten. Dies unterstreicht die Bedeutung einer ordnungsgemäßen Verwaltung von Versicherungsverträgen während der Abtretungsvorgänge.
Das Urteil Nr. 9460 von 2024 klärt wichtige Aspekte der zivilrechtlichen Haftung und der Abtretung von Geschäftsbereichen. Es bietet wertvolle Orientierungshilfen für Unternehmen, die mit der Abtretung von Vermögenswerten konfrontiert sind, und hebt die Notwendigkeit einer sorgfältigen Prüfung bestehender Versicherungsverträge hervor. Das Verständnis der Versichererhaftung in solchen Kontexten ist entscheidend, um zukünftige rechtliche Probleme zu vermeiden und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.