Das Urteil Nr. 16413 vom 12. Juni 2024 des Obersten Kassationsgerichtshofs bietet eine wichtige Reflexion über die zivilrechtliche Haftung bei Mitverschulden des Opfers eines tödlichen Unfalls. Dieses Urteil klärt, wie der immaterielle Schaden, der den Angehörigen des Verstorbenen entstanden ist, entschädigt werden muss, und hebt die rechtlichen und moralischen Auswirkungen der geteilten Verantwortung in tragischen Situationen hervor.
Der Oberste Kassationsgerichtshof hat mit seinem Eingreifen festgelegt, dass in Fällen, in denen das Opfer eines tödlichen Unfalls zur Entstehung des schädigenden Ereignisses beigetragen hat, die Entschädigung für den Schaden aus dem Verlust der familiären Beziehung entsprechend dem Verschulden des Opfers selbst gekürzt werden muss. Dieses Prinzip beruht auf einer sorgfältigen Auslegung der zivilrechtlichen Normen, insbesondere des Art. 1227 ZGB, der sich mit dem Mitverschulden befasst.
(ANGEHÖRIGE DES OPFERS) Allgemein. Im Bereich der zivilrechtlichen Haftung muss im Falle des Mitverschuldens des Opfers eines tödlichen Unfalls an der Entstehung des schädigenden Ereignisses die Entschädigung für den immateriellen Schaden aus dem Verlust der familiären Beziehung, der von den Angehörigen des Verstorbenen "iure proprio" erlitten wird, in dem Maße gekürzt werden, das dem vom Verstorbenen selbst verursachten Schaden entspricht. Dies geschieht jedoch nicht aufgrund der Anwendung von Art. 1227 Abs. 1 ZGB, sondern weil die fahrlässige Verletzung des Lebensrechts durch denjenigen, der das Leben verliert, keine unerlaubte Handlung des Opfers gegenüber seinen Angehörigen darstellt, da der Bruch der familiären Beziehung durch eine der Parteien nicht als Schadensquelle gegenüber der anderen betrachtet werden kann, sondern als Folge eines nicht rechtswidrigen Verhaltens. (In Anwendung dieses Grundsatzes hat der Oberste Kassationsgerichtshof das angefochtene Urteil, das den Schaden aus dem Verlust der familiären Beziehung zugunsten der Angehörigen vollständig liquidiert hat, ohne jegliche Kürzung für das Mitverschulden des primären Opfers vorzunehmen, mit Zurückverweisung aufgehoben und erklärt, dass es sich um "Dritte im Verhältnis zur unerlaubten Handlung" handele).
Dieser Leitsatz klärt, dass im Falle eines Mitverschuldens der Schaden, der den Angehörigen entstanden ist, nicht als direkter Schaden aus der unerlaubten Handlung betrachtet werden kann, sondern vielmehr als Folge des Verhaltens des Opfers. Diese Position ist entscheidend für das Verständnis der Grenzen der zivilrechtlichen Haftung und zum Schutz der Rechte der Angehörigen des Opfers, um zu vermeiden, dass diese aufgrund des Verhaltens der verstorbenen Person einer ungerechtfertigten Belastung ausgesetzt werden.
Das Urteil Nr. 16413 von 2024 stellt einen bedeutenden Schritt im Verständnis der zivilrechtlichen Haftung im Falle des Todes eines Angehörigen dar. Es unterstreicht die Bedeutung einer eingehenden Analyse der Verschuldensdynamik und der rechtlichen Folgen, die sich aus einem Mitverschulden ergeben. Es ist unerlässlich, dass Rechtsexperten und Bürger verstehen, wie diese Grundsätze nicht nur richterliche Entscheidungen beeinflussen können, sondern auch, wie die Rechte der Opferangehörigen in ähnlichen Kontexten wahrgenommen und behandelt werden.