Das Urteil Nr. 27382, erlassen vom Obersten Kassationsgerichtshof am 8. Februar 2023, hat die Schwere der Justizbehinderung stark betont und hervorgehoben, wie Druck auf Zeugen die Straftat gemäß Artikel 377 des Strafgesetzbuches erfüllen kann. Diese Entscheidung klärt nicht nur die Verantwortlichkeiten derjenigen, die die Integrität des Verfahrens untergraben, sondern unterstreicht auch die Bedeutung des Schutzes von Personen, die in der Vorermittlungsphase Aussagen machen.
Artikel 377 des italienischen Strafgesetzbuches sieht vor, dass jeder, der Druck oder Drohungen auf eine Person ausübt, die anklagende Erklärungen abgegeben hat, wegen Behinderung der Justiz bestraft wird. Das Gericht hat klargestellt, dass die rechtswidrige Handlung nicht unbedingt erfordert, dass die geschädigte Person bereits an einer Verhandlung teilgenommen hat, sondern es genügt, dass sie Anzeige erstattet hat und somit in die Kategorie der "Verfahrensbeteiligten" fällt. Dieser Aspekt ist entscheidend für die Gewährleistung der Sicherheit von Zeugen und der Wahrheit von Gerichtsverfahren.
Behinderung der Justiz - Druck auf die geschädigte Person, die in der Ermittlungsphase Erklärungen abgegeben hat - Vorliegen der Straftat - Sachverhalt. Die Handlung, mit der jemand Druck oder Drohungen auf eine Person ausübt, die in der Vorermittlungsphase anklagende Erklärungen abgegeben hat, um sie zu einer Rücknahme in dieser Phase oder im Hinblick auf die spätere Verhandlung zu bewegen, erfüllt das Verbrechen der Justizbehinderung gemäß Art. 377 StGB. (Sachverhalt, in dem das Gericht die Umstände, dass die geschädigte Person Anzeige erstattet hatte und somit in die Kategorie der "Verfahrensbeteiligten" einzuordnen war, obwohl sie nur in der Vorermittlungsphase Informationen abgegeben hatte, als ausreichend für die Erfüllung des Verbrechens ansah).
Die Entscheidung des Obersten Kassationsgerichtshofs hat erhebliche Auswirkungen auf das Justizsystem. Sie fordert dazu auf, darüber nachzudenken, wie Drohungen und Druck die prozessuale Wahrheit und das Vertrauen in das Rechtssystem beeinträchtigen können. Die zuständigen Behörden müssen daher geeignete Maßnahmen ergreifen, um Zeugen zu schützen und sicherzustellen, dass sie ihre Erklärungen frei und ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen abgeben können.
Das Urteil Nr. 27382 von 2023 stellt einen Fortschritt im Schutz der Integrität des Strafverfahrens dar. Druck auf Zeugen beeinträchtigt nicht nur die Wahrheit, sondern gefährdet das gesamte Justizsystem. Es ist unerlässlich, dass der Gesetzgeber und die für die Rechtsdurchsetzung zuständigen Behörden sich dafür einsetzen, dass die Rechte der Zeugen geschützt werden, damit die Gerechtigkeit fair und transparent gewahrt werden kann.