Das juengste Urteil Nr. 49625 vom 14. November 2023, erlassen vom Obersten Kassationsgerichtshof, betont ein entscheidendes Thema im italienischen Rechtsbereich: die Gewaehrung der vorzeitigen Entlassung bei Vorliegen permanenter Hinderungsgruende. Diese Entscheidung, die sich insbesondere auf die Beteiligung an mafioesen Vereinigungen bezieht, bietet Anregungen zur Bewertung von Strafvollzugsvorteilen.
Die Frage der vorzeitigen Entlassung wird durch Artikel 4-bis des Gesetzes Nr. 354 vom 26.07.1975 geregelt, der die Kriterien fuer den Zugang zu solchen Vorteilen im Zusammenhang mit bestimmten Hinderungsgruenden festlegt. Insbesondere hat der Gerichtshof die Notwendigkeit hervorgehoben, das Verhalten des Verurteilten und den Zeitraum, waehrend dessen seine Beteiligung an der Straftat beendet wurde, zu beruecksichtigen. Dieser Aspekt wird bei offenen Anklagen, bei denen die Bewertung mit besonderer Sorgfalt erfolgen muss, entscheidend.
Vorzeitige Entlassung - Permanente Hinderungsgrund mit sogenannter offener Anklage - Beendigung der Dauerhaftigkeit - Konkrete Pruefung - Notwendigkeit. Im Hinblick auf Strafvollzugsvorteile ist fuer die Gewaehrung der vorzeitigen Entlassung bei Vorliegen eines permanenten Hinderungsgrundes mit sogenannter offener Anklage (in diesem Fall die Beteiligung an einer mafioesen Vereinigung) erforderlich, dass der Richter unter Beruecksichtigung der Begruendung des Urteils die Daten ermittelt, auf die sich die dem Verurteilten zugeschriebene Beteiligung konkret bezieht und innerhalb derer sie als beendet gilt.
Der Gerichtshof hat hervorgehoben, dass die vorzeitige Entlassung nicht automatisch gewaehrt werden kann, sondern eine konkrete Pruefung durch den Richter erfordert. Das bedeutet, dass der Richter nicht nur die Verurteilung und deren Begruendung, sondern auch die spezifischen Umstaende des Falles analysieren muss. Insbesondere muss festgestellt werden, wann das Verhalten des Verurteilten beendet wurde, um zu beurteilen, ob die Voraussetzungen fuer den Zugang zu Strafvollzugsvorteilen vorliegen.
Das Urteil Nr. 49625 von 2023 stellt einen wichtigen Fortschritt bei der Festlegung der Kriterien fuer die Gewaehrung der vorzeitigen Entlassung bei permanenten Hinderungsgruenden dar. Der Oberste Kassationsgerichtshof bekräftigt mit dieser Entscheidung den Grundsatz, dass jeder Fall einzeln bewertet werden muss, unter Beruecksichtigung der Besonderheiten des Verurteilten und seines Verhaltens. Dieser Ansatz sorgt nicht nur fuer mehr Gerechtigkeit bei der Behandlung von Gefangenen, sondern bietet auch ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die organisierte Kriminalitaet.