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Kommentar zum Urteil Nr. 21640 von 2023: Haftung von juristischen Personen und Organisationsmodelle | Anwaltskanzlei Bianucci

Kommentar zum Urteil Nr. 21640/2023: Haftung von juristischen Personen und Organisationsmodelle

Das Urteil Nr. 21640 vom 2. März 2023 des Obersten Kassationsgerichtshofs stellt einen wichtigen Bezugspunkt für das Verständnis der Haftung juristischer Personen für Straftaten dar, die von Führungskräften begangen werden. Insbesondere hat das Gericht die Bedeutung eines angemessenen Organisations- und Managementmodells hervorgehoben und betont, dass die Bewertung eines solchen Modells anhand einer konkreten und nicht nur theoretischen Analyse erfolgen muss.

Das Konzept der Haftung juristischer Personen

Gemäß dem Gesetzesdekret 231/2001 können juristische Personen für Straftaten haftbar gemacht werden, die von ihren Führungskräften begangen werden, sofern sie nicht nachweisen können, dass sie ein geeignetes Organisationsmodell zur Verhinderung solcher Rechtsverstöße angenommen haben. Das vorliegende Urteil klärt, dass der Richter eine "nachträgliche Prognose" anwenden muss, d. h. er muss sich idealerweise in den Zeitpunkt der Tatbegehung zurückversetzen und beurteilen, ob das umgesetzte Organisationsmodell das Risiko der Begehung ähnlicher Straftaten hätte verhindern oder verringern können.

Die Leitsatzentscheidung des Urteils

Strafrechtliche Haftung von Körperschaften – Tat von Führungskräften – Organisationsmodell – Eignung – gerichtliche Bewertung – Inhalt – „Gesamt“-Basis – Ausschluss – konkrete Prüfung der Angemessenheit des Modells – Vorhandensein – Hinweise.

Das Gericht hat klargestellt, dass eine allgemeine Einhaltung von Sorgfaltspflichten nicht ausreicht; es ist erforderlich, dass die Angemessenheit des angenommenen Modells konkret geprüft wird. Das bedeutet, dass der Richter prüfen muss, ob die vom Führungskräfte begangene Straftat das konkrete Risiko darstellt, das das Organisationsmodell zu vermeiden suchte. Mit anderen Worten, es muss geprüft werden, ob bei Einhaltung des Modells das schädigende Ereignis nicht eingetreten wäre.

Abschließende Überlegungen zum Urteil und praktische Auswirkungen

Das Urteil Nr. 21640/2023 hat wichtige praktische Auswirkungen für Unternehmen und Organisationen. Es ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, nicht nur Organisationsmodelle zu verabschieden, sondern diese Modelle auch tatsächlich umzusetzen und im Laufe der Zeit zu überwachen. Unternehmen müssen daher in die Schulung und Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter hinsichtlich interner Verfahren investieren, um sicherzustellen, dass das Verhalten den gesetzlichen Standards und den Unternehmensrichtlinien entspricht.

  • Bedeutung der kontinuierlichen Schulung der Mitarbeiter.
  • Ständige Überwachung der Wirksamkeit des Organisationsmodells.
  • Implementierung interner Meldungsverfahren für rechtswidriges Verhalten.

Schlussfolgerungen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Urteil Nr. 21640/2023 eine klare Anleitung dazu bietet, wie juristische Personen sich durch die Annahme und Umsetzung wirksamer Organisationsmodelle vor strafrechtlicher Haftung schützen können. Die Haftung ist nicht nur eine Frage der formellen Konformität, sondern der konkreten und praktischen Umsetzung der Modelle selbst. Es ist für Unternehmen von grundlegender Bedeutung, diesem Aspekt Aufmerksamkeit zu schenken, um Sanktionen und Reputationsschäden zu vermeiden.

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